14.Zirkularität und Ressourcenschonung in der Textilwirtschaft
Shownotes
Moderation: Thomas Splett, Effizienz-Agentur NRW
Die Effizienz-Agentur NRW (efa) veröffentlicht eine neue Folge ihres Podcasts „Ressourcen schonen. Zirkulär wirtschaften“ – diesmal werfen wir einen Blick in die Textilbranche. Eine Industrie, die weltweit enorme Ressourcen verbraucht und gleichzeitig stark unter Druck steht, nachhaltiger zu werden.
Schlagworte wie „Fast Fashion“ und „Greenwashing“ sind in aller Munde. Doch welche konkreten Wege gibt es, um tatsächlich Ressourcen zu schonen, Kreisläufe zu schließen und Nachhaltigkeit messbar zu verbessern?
Im Podcast zu Gast ist zum einen Tanja Kliewe-Meyer, Head of Corporate Responsibility & Product Safety beim bekannten deutschen Modeunternehmen Brax. Mit ihr sprechen wir unter anderem über die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens, die Vorteile und Hürden für den Einsatz recycelter Materialien – und darüber, wie Brax Zirkularität in der Praxis umsetzt.
Darüber hinaus ist Henning H. Sittel, Projektkoordinator und Berater der efa, im Studio. Mit ihm schauen wir auf die Herausforderungen in der Textilwirtschaft, die Rolle zirkulärer Produkte und Geschäftsmodelle und auf die Erfahrungen aus dem ersten CIRCO-Track Textil der efa, in dem Unternehmen der Branche in diesem Frühjahr an nachhaltigen zirkulären Lösungen gearbeitet haben.
Mehr Infos zum Themenfeld „Circular Economy“ findet Ihr unter: https://www.efa.nrw/unsere-themen/circular-economy
Mehr Infos zum CIRCO-Hub der efa findet Ihr unter: https://www.efa.nrw/fuer-unternehmen/angebote/circo-hub
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Transkript anzeigen
00:00:02: Ressourcenschonen,
00:00:03: Zirkulärwirtschaften, der Podcast der
00:00:06: Effizienzagentur
00:00:08: NRW.
00:00:11: Herzlich willkommen bei Ressourcenschonen Zirkulärwirtschaften, dem Podcast der Effizienzagentur NRW.
00:00:17: In dieser Episode werfen wir einen Blick in die Textilbranche, eine Industrie, die weltweit enormen Ressourcen verbraucht und gleichzeitig stark unter Druck steht, nachhaltiger zu werden.
00:00:28: Schlagworte wie Fast Fashion und Queenwashing sind in aller Munde.
00:00:32: Doch welche konkreten Wege gibt es, um tatsächlich Ressourcen zu schonen, Kreisläufe zu schließen und nachhaltig messbar zu verbessern?
00:00:39: Darüber sprechen wir heute mit zwei Gästen.
00:00:42: Zum einen mit Tanja Kleve-Meyer, Head of Corporate Responsibility & Product Safety beim bekannten deutschen Modeunternehmen Prax.
00:00:50: Mit ihr reden wir unter anderem über die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens, den Einsatz recycelter Materialien und darüber, wie Praxis Zirkularität in der Praxis umsetzt.
00:01:01: Darüber hinaus ist Henning Hasidl, Projektkoordinator und Berater der Eva im Studio.
00:01:06: Mit ihm schauen wir auf die Herausforderungen in der Textilwirtschaft.
00:01:09: die Rolle zirkulärer Produkte und Geschäftsmodelle und auf die Erfahrung aus dem ersten Zirkotrack Textil der EFA in dem Unternehmen der Branche in diesem Frühjahr an nachhaltigen zirkulären Lösungen gearbeitet haben.
00:01:22: Ich freue mich, Sie beide heute hier im Studio begrüßen zu dürfen.
00:01:25: Henning, fangen wir mit dir an.
00:01:27: Welche Herausforderungen siehst du aktuell in der Textilwirtschaft, wenn es um den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen geht.
00:01:33: Hallo Thomas.
00:01:34: Also eine wirklich sehr große Herausforderung oder viele Herausforderungen, wenn man es genau nimmt.
00:01:39: Einerseits verschaffen sich rechtliche Rahmenbedingungen, andererseits gibt es immer mehr auch Nachweisflichten, auch von Seiten der, also in der Wertschaffungskette, von Seiten der Kunden.
00:01:50: Und es geht darüber hinaus auch in den Blick in die Lieferketten, es geht um Einsatz von Rezyklat, es geht um Stoffströme, es geht überhaupt darum, die entsprechenden Material, in dem Sinne also hier die Textilen überhaupt zurückzubekommen.
00:02:04: Und das zu wissen, also ist eine Vielzahl von Themen, die alle sich um das Thema Zirkularität letztlich kümmern und auch darum, dass das Thema schärfen.
00:02:13: Und insofern ist solche aktuellen Themen wie Sharing Economy oder auch das Thema Second Hand natürlich gerade im Textilbereich sicherlich bekannter Begriff.
00:02:22: Und letzter Punkt an der Stelle, die CO-Zwei.
00:02:26: Reduktion, ein ganz wichtiges Thema, übrigens auch ein Thema bei uns bei der Effizienzagentur und insofern für die Zirkularität auch eine wichtige Fragestellung, wie weit können wir dahingehend auch Unternehmen unterstützen?
00:02:38: Genau, so ist Zirkularität gesagt, inwieweit können zirkuläre Produkt- und Geschäftsmodelle denn hier einen entscheidenden Beitrag zur Ressourcenschonung leisten, gerade in der Textilbranche?
00:02:47: Ja, die Zirkularität spielt für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen und der Branche eine entscheidende Rolle.
00:02:53: Es ist immer mehr zu erkennen, dass Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette gerade auch in einem Textilbereich sich zwar der Chancen immer bewusster werden, aber natürlich auch die Aufwände und auch die Notwendigkeiten sehen, welche Herausforderungen damit in einhergehen.
00:03:09: Ein entscheidender Vorteil wird am Ende vielleicht das sein, dass die Wirtschaftlichkeit solcher Maßnahmen und Attilitäten, die man jetzt ergreift, nicht im ersten Schritt schon erreicht werden kann, sondern dass man hier einfach im Prinzip einen langen Atem erreichen muss oder haben muss.
00:03:22: um letztlich auch die Kunden entlang der Wertschöpfungskette, aber auch die Lieferanten, die Konsumentinnen und Konsumenten also bis hin zu den Konsumer erreichen zu können.
00:03:32: Um damit wirklich Transparenz zu schaffen, Erfahrungswerte zu bekommen und letztlich die Aktivitäten und auch die entsprechenden Aufwände, die dahinter stehen, begründen zu können.
00:03:41: Und letzter Punkt, Kommunikation.
00:03:43: Wir müssen viel mehr entlang der Kette miteinander im Gespräch bleiben und ins Gespräch kommen.
00:03:48: Du hast gerade von langen Atem gesprochen.
00:03:50: Oft geht es ja erstmal darum, den Staat in die Zirkularität zu schaffen.
00:03:54: Im Mai ging die erste Zirco-Workshop-Reihe der EFA für die Textilbranche erfolgreich zu Ende.
00:03:58: Du warst einer der Zircotrainer.
00:04:00: Was waren die zentralen Inhalte und welche Fragen standen ganz oben auf der Prioritäten der Teilnehmenden?
00:04:06: Der Zirkutreck Textil entlang der Wertschöpfungskette hat neben dem Netzwagen und auch den unterschiedlichen Unternehmen, die dabei waren und miteinander ins Gespräch gekommen sind, vor allem die Chancen, das eigene Geschäftsmodell im Hinblick auf Wertverluste zu ermitteln und zu überprüfen und damit auch auf die Frage einzugehen, wie diese Wertverluste minimiert werden können oder sogar vermieden werden können.
00:04:30: Das waren Kernthemen, aber auch solche Fragen wie Services, Rücknahmeverpflichtungen, Rücknahmemöglichkeiten, Rezyklateinsätze, Wiederverwendbarkeit, Langlebigkeit, alles Begriffe, die natürlich aus den Errstrategien der Zirkulaecken wie bekannt sind, waren natürlich Themen.
00:04:48: Und konkret ging es dabei immer darum, dies entlang der Wertschöpfungskette zu spiegeln, egal wo das Unternehmen steht, entweder nach vorne oder nach hinten in der Wertschöpfungskette.
00:04:57: Ein Unternehmen, das erfolgreich am Zirkotextil-Track teilgenommen hat, ist das traditionsreiche, familiengefüllte Modeunternehmen Prax aus Herford.
00:05:05: Umso mehr freue ich mich heute Frau Klieve-Meier, Head of Corporate Responsibility und Product Safety bei Prax als Gesprächspartnerin zu Gast zu haben.
00:05:13: Schön, dass Sie da sind, Frau Klieve-Meier.
00:05:15: Ja, Herr Splett, vielen Dank für die Einladung und Hasidl.
00:05:17: Ich freue mich auch, hier zu sein.
00:05:19: Frau
00:05:19: Klivemaier, fangen wir mal direkt an.
00:05:20: Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen kurz vor.
00:05:23: Okay, also fange ich ganz kurz mit meiner Person an.
00:05:25: Also ich bin gelernte Diplomingenieurin, habe Kleidungstechnik studiert an der heutigen Hochschule in München-Gladbach und habe mehrere Stationen, Klassisches übers Design, Produktmanagement in der Branche gehabt und bin dann im April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April eingestiegen als Head of Corporate Responsibility und Product Safety und kann hier zum Glück all das, was ich in meinem Leben vorher gelernt habe, super anwenden.
00:05:48: Das Unternehmen hat ja auch schon eine sehr lange Historie.
00:05:51: Und zwar wurde es, dass von Leine Weber in Berlin gegründet.
00:05:56: In der Markennahme Brachs geboren wurde.
00:05:58: Das Brachs ist abgeleitet vom malerthanischen Wort Bracker, was übersetzt Hose heißt.
00:06:02: Also ganz spannend, weil im Ursprung genau sind wir mit Hosen gestartet.
00:06:07: Und bis heute hat sich Praxleine Weber vom Rhein-Hosen-Abbieter zum internationalen Mode-Label weiterentwickelt und zudem über Brax Leineweber weitere Marken auf den Markt gebracht.
00:06:19: Zum Beispiel Eurex bei Brax gibt es seit nineteenhundertfünfundneinzig.
00:06:22: Rafaela bei Brax seit zweitausend.
00:06:24: PNTS ist unsere jüngste Marke, die halt auch ein bisschen progressiver daherkommt.
00:06:30: Und die ist seit zwanzig zweiundzwanzig bei uns.
00:06:32: Und letztes Jahr haben wir dann noch die Automarke Fuk Schmidt übernommen.
00:06:36: Wo Sie es gerade schon gesagt haben, es ist ein Traditionsunternehmen, die Marke Brax.
00:06:40: Und sie haben ihr eigenes Know-how mit hinein gebracht.
00:06:44: Deswegen sind sie wohl auch im Unternehmen relativ früh auf das Thema Circular Economy aufmerksam geworden und dort tätig geworden.
00:06:52: Ein Beispiel dafür ist ja die Resol Linie, die im August an den Markt gegangen ist, die sich ja auch im Sinn der Zirkularität orientiert, noch das Thema Recycling thematisiert.
00:07:03: Wodurch zeichnet sich diese neue Bekleidungslinie denn aus?
00:07:05: Es ist ein Material.
00:07:08: quasi erste Kreislaufprojekt, was wir mit einem unserer Lieferanten in Spanien auf die Beine gestellt haben.
00:07:14: Dort werden dritte und vierte Walensickel von Brax, Zerksleinart und mit anderer recycelter Baumwolle vermischt und zu neuen Garnen gesponnen.
00:07:21: Das heißt natürlich, dass wir weniger natürliche Ressourcen verbrauchen und wir haben auch einen geringeren Einsatz von Chemikalien, da zudem die dort verwendete drei Indigotechnologie beim Färben angewendet wird, die wesentlich weniger Abwasser hat und weniger Energievorbrauch und neunundachtzig Prozent weniger chemische Produkte benötigt.
00:07:41: Und es ist halt die erste Jeans jetzt aktuell in den Markt gegangen, also in den Handel.
00:07:46: Der recycelte Kottenanteil bei dem Produkt liegt bei ein dreißig Prozent und davon etwa die Hälfte ist quasi aus unseren recycelten alten Rosen gemacht.
00:07:54: Es ist die Hälfte, damit man halt noch ein bisschen was davon hat, weil wir natürlich auch noch in der nächsten Saison ein paar Darmprodukte auf den Markt bringen und man brauchte natürlich auch eine bestimmte Metrage, um das Ganze halt sinnvoll für uns.
00:08:07: aufbauen zu können
00:08:08: im ersten Step
00:08:09: genau.
00:08:10: Die Zahlen hören sich aber schon sehr gut an, die sie damit erzielen können, gerade was die Einsparung den Einsatz angeht.
00:08:16: Wie ist denn das Angebot, auch wenn es noch relativ kurz erst am Markt ist bisher wahrgenommen worden?
00:08:20: Also wohl von dem... Kunden, die sie haben, als natürlich auch in der Branche selbst.
00:08:24: Also von unseren Handelskunden wurden die Herangeans tatsächlich in der ersten Saison verhalten geordert.
00:08:30: Positiv ist allerdings, dass in der zweiten Saison die Modelle bei den Damen auf eine höhere Resonanz gestoßen sind und etwas mehr als doppelt so viel als bei den Herren in der ersten Saison geordert wurden.
00:08:39: Also das finde ich jetzt schon mal eine positive Entwicklung.
00:08:42: In der ersten Saison war es in erster Linie der eigene Retail und Online Shop.
00:08:45: Immerhin haben wir dort aktuell ja auch eine gute Wirkung mit.
00:08:49: Und also in meiner Funktion, muss ich sagen, ich habe das ganze Thema ja auch sehr unterfüttert.
00:08:53: Auf den sozialen Medien wurde mir ein sehr positives Feedback dafür gegeben.
00:08:57: Aber generell ist es wirklich etwas kritisch, da wir natürlich die Hose auch etwas hochpreisiger als unsere normalen Denims verkaufen, die vergleichbar sind.
00:09:07: Also wir haben hier eine Preislage von Hundert neunzehn, zum Beispiel bei der Herrenhose statt der gewöhnlichen neunneunzig Euro und tatsächlich führt das dann halt auch zu einem Gap.
00:09:18: Es gibt natürlich Nachhaltigkeitsfans, die das zu schätzen wissen, aber der Kunde erwartet im Grunde genommen eigentlich, dass wir den Impact geben und die Preislage halten.
00:09:27: Aber ich muss Ihnen nicht sagen, dass damit ein sehr hoher Aufwand verbunden ist.
00:09:31: Es zählt vielleicht auch noch ein bisschen Marketingunterstützung und wir müssen da halt auch noch ein bisschen hinterher, dass wir das auch noch ein bisschen mehr untermauern, um es halt hervorzuheben.
00:09:39: Mit dem Retail ist es super hervorgehoben im Online-Shop aktuell zum Beispiel noch nicht, weil sie aufgrund des UWGs oder der Erweiterung der Green Claims im Ursprung, die ja jetzt abgeschafft wurde, die Nachhaltigkeitskommunikation komplett überarbeiten und damit jegliche Kommunikation erst mal eliminiert haben.
00:09:56: Das heißt, man sieht dort gar nicht, dass es so was Tolles ist.
00:10:02: Sie sagen, das sehen wir auch an anderen Beispielen.
00:10:05: Kommunikation ist da ganz wichtig, auch gegenüber den Konsumern und den Kunden, für das Thema zu sensibilisieren und auch die Wertigkeit trotzdem auch zu vermitteln, dafür mehr Geld auszugeben.
00:10:17: Da würden Sie mir recht geben, oder?
00:10:18: Genau.
00:10:19: Frau Klivemeyer, Nachhaltigkeit wird auch in der Kommunikation immer anspruchsvoller.
00:10:23: Welche Rolle spielen dabei Zertifizierungen für Prax?
00:10:26: Ich finde es essentiell wichtig, eine ehrliche und klare Nachhaltigkeitskommunikation als Market zu vertreten.
00:10:31: Es gab halt eine Zeit, in der Nachhaltigkeit jedoch eher ein Trend war und von den meisten als reines Marketingmittel eingesetzt wurde.
00:10:38: Aufgrund der Green Claims und der aktuellen Deutschland-Erweiterung des UWG gesetztes unlauteren Wettbewerbs für die Hörer, die es jetzt nicht zuordnen können, sind wir dazu gezwungen, unsere Kommunikation auf eine Grundlage der Inhalte auszurichten, die für alle Unternehmen gleich ist.
00:10:51: Entsprechend sind auch die Anforderungen gleich und wir treten dadurch in dem Segment nachhaltig.
00:10:55: in einen echten und neuen Wettbewerb.
00:10:57: Die Zertifizierung sind für uns eine Möglichkeit, unsere Nachhaltigkeitsbemühungen in unseren Produkten an unseren Produkten neu zu kennzeichnen.
00:11:06: Diese Zertifizierung werden von sogenannten unabhängigen Dritten Prüfinstituten auf Konformität geprüft.
00:11:12: Um eine entsprechende Vielschichtigkeit bieten zu können, haben wir uns eine letzten Jahres dazu entschlossen, direkt zehn Zertifizierungen vornehmen zu lassen.
00:11:19: um damit der Vielschichtigkeit unserer Produkte auch gerecht werden zu können und entsprechend autark über halt eben alle Produktgruppen, sprich Hose, Bluse, Outdoor und so weiter, entsprechend die Produkte mit ihren Inhalten auch nach Außentransportieren zu können.
00:11:36: Und das Gesetz ist konform.
00:11:38: Dem Ball muss ich jetzt nochmal zu meinem Kollegen in den Sittels spielen.
00:11:40: Wie ist das ein bisschen vielen Unternehmen unterwegs?
00:11:43: Ist das Thema Zertifizierung gerade ein sehr starkes Thema, was die Unternehmen umtreibt?
00:11:48: Da müsste man wieder so den allgemeinen Aussagen, die allgemeine Aussage machen, ja, aber sowas in die Richtung.
00:11:56: Es ist bei manchen natürlich, wenn der Kunde oder die Konsumentinnen das fordern oder der Handel das fordert, ist es natürlich schon ein Thema nach wie vor, wie es immer schon war, die letzten Jahrzehnte.
00:12:07: Es gibt aber Unternehmen, die natürlich auf die Bremse treten oder auch sagen, wenn wir das jetzt nicht müssen, das kostet Geld, das ist ein Aufwand, machen wir es nicht.
00:12:13: Ich kann aus der Erfahrung nur sagen, die Empfehlung ist immer, je schlauer ich bin, also je mehr ich über mich das, was ich tue, weiß, je mehr Zahlen, Daten, Fakten, ZDF, ich habe, desto besser ist es erst mal für mich.
00:12:26: Und dann ist die Frage, wann kommen welche Regelungen der Gesetze, wann kommen Neuregelungen, Abfallrahmenrichtlinien, stärkere Produktverantwortung, beide vom Hersteller steckt da drin.
00:12:36: oder die M-Core Richtlinie, die auch im Prinzip nichts anderes ist als die Green Claims Richtlinie, die jetzt so nicht kommen wird.
00:12:42: Also die Dinge sind ja da.
00:12:43: Und wenn ich dann präpariert bin und habe Informationen, habe Daten, habe Aussagekraft, Transparenz, und dann kann ich auch es sicher und gut kommunizieren.
00:12:51: Und dann bin ich differenzierbar, gerade im Hinblick auf Handel oder eben direkt auf die Konsumentinnen und Konsumenten.
00:12:58: Da muss ich nochmal reingerätchen, weil der Fakt ist, dass die ganzen Marktplätze wie Otto Zalando und Co.
00:13:04: die setzen halt die Zertifizierung voraus.
00:13:07: Und somit ist man als Modemark definitiv, kommt man daran gar nicht vorbei.
00:13:11: Also das ist jetzt nochmal eine andere Anforderung.
00:13:13: Und darum ging es ja gerade bei der Frage an, die an mich gestellt wurde nicht.
00:13:16: Aber das kommt noch dazu, dass aus dem Markt vom unseren großen Handelspartnern, ob es jetzt online oder offline sind, die Anforderungen auch kommen.
00:13:23: Und die wollen Zertifizierung, damit sie für sich auch die Sicherheit haben.
00:13:29: Also, ja.
00:13:30: Deswegen hat es einen doppelten Effekt, neben dem eigentlichen, ursprünglichen, den ich besonders gerne hervorhebe, weil das hat ja was mit Neutralität zu tun, aber es wird auch gefordert.
00:13:39: Also von uns als Marke wird es gefordert vom Markt.
00:13:42: Nun sind Sie ja, ich sag mal, schon seit vielen Jahren im Bereich der Nachhaltigkeit ja sozusagen unabhängig jetzt von von Forderungen und Vorgaben ja stark aktiv.
00:13:53: Ich spring Ihnen einmal kurz zum Thema Nachhaltigkeitsbericht, den Sie ja, die es ja wieder veröffentlicht haben, obwohl Praxia der CSRD-Berichtspflicht nicht unterworfen ist.
00:14:04: Das heißt, wie weit ist denn der Nachhaltigkeitsbericht für Sie eben auch ein ganz wichtiges Mittel der Kommunikation nach außen?
00:14:11: Also grundsätzlich muss ich sagen, ist der Nachhaltigkeitsbericht an sich für uns wichtig, um das wir uns selber messbar machen.
00:14:20: Also das hat ja auch was damit zu tun, dass wir immer wieder uns hinterfragen, tracken die Zahlendaten, Fakten kontrollieren und in eine Selbstüberprüfung kommen.
00:14:29: Ansonsten, muss ich sagen, war es wirklich in den letzten Jahren tendenziell eher so, dass es von der Finanzbranche begutachtet wurde und oder von Bewerbern.
00:14:36: Die Interesse haben bei uns ins Unternehmen zu gelangen.
00:14:40: Darüber hinaus ist das Interesse leider grundsätzlich vom Markt nicht so groß.
00:14:48: Uns ist es wichtig, um uns selbst zu kontrollieren und ich glaube, das ist so der Hauptaspekt, der da drin steckt.
00:14:53: Weil es schon wichtig ist, diese Daten zu bündeln und alles mal aufs Papier zu bringen, sodass es schwarz auf weiß für alle klar lesbar ist.
00:15:02: Henning, ist das eine Entwicklung, die du auch in anderen Unternehmen siehst, die vielleicht jetzt nicht gerade der CSRD-Flicht unterworfen sind?
00:15:08: Ja, die sieht man.
00:15:10: Wir weisen auch da immer darauf hin.
00:15:12: Es wurde gerade der Kapitalmarkt oder die Banken, die Finanzwirtschaft angesprochen, dass die ja mit den ESG-Kriterien, mit der Taxonomie, weiter eine Verpflichtung haben, gewisse Informationen abzufragen.
00:15:24: Und da reicht eben eine CO-Zwei-Bilanz alleine schon lange nicht mehr.
00:15:27: Da muss ein Transitionskonzept her.
00:15:30: Da müssen Zahlen und Informationen zur Nachhaltigkeit messbar, genauso wie sie es gerade sagten, Frau Kliebemeyer, vorhanden sein.
00:15:37: Das haben als Unternehmung sind wir immer ein paar Schritte mit Sicherheit voraus.
00:15:43: Dass da ein Aufwand ist und dass das auch eine Kontinuität brauchen, dass das Geld kostet, ist völlig außer Frage.
00:15:48: Das ist so.
00:15:50: Aber denken Sie auch noch mal an einer Aspekt.
00:15:51: Es gibt den digitalen Produktpass im Moment nur für Batterien, aber der soll auch nächstes Jahr für weitere Branchen kommen.
00:15:57: Textil ist da auch mit im Boot sozusagen die Textilbranche.
00:16:01: Und auch da wird es die Frage sein, was habe ich überhaupt für Daten, um mich über diesen digitalen Produktpass differenzieren.
00:16:07: zu können am Markt, egal in welche Richtung, egal ob es der Lieferant ist, der dann vielleicht mehr mitbekommt, der Kunde, der Handel oder eben auch der Gesetzgeber, der das ein oder andere dann abfragen kann.
00:16:18: Da glaube ich, sind große Chancen tatsächlich verbunden drin, mit diesen sehr mühevoll zum Teil ermittelten Daten oder Zertifizierung, aber sehr viel mehr machen zu können, als man derzeit damit machen kann.
00:16:29: Frau Kiefer-Meier, wie wichtig ist denn die Transparenz, die man dann mit diesen Zahlen erreichen kann?
00:16:33: Also Fakt ist, wenn ich das jetzt mal so rausziehe, das ist ein Beispiel, wir haben halt die doppelte Wesentlichkeitsanalyse durch.
00:16:39: geführt unter den ESRS-Anforderungen, also unter dieser Kategorisierung.
00:16:44: Und es war echt spannend, die Ergebnisse zu sehen, weil die gingen zum Glück sehr konform mit dem, was wir vorher schon als KPIs in der Unternehmestrategie herausgearbeitet haben.
00:16:53: Also, dass wir halt zum Beispiel eine Kreislaufwirtschaftsstrategie aufsetzen sollten müssten.
00:16:58: Das ist eine Klimaschutzstrategie, dass die in unseren Fokus muss und und und, dass es gibt so viele Parallelitäten.
00:17:03: Deswegen glaube ich, dass halt da eine Menge Chancen drin stehen, um sein Geschäftsmodell zu optimieren.
00:17:11: Und das nicht nur auf zwei Säulen der Nachhaltigkeit, sondern tatsächlich auf drei.
00:17:15: Denn am Ende funktioniert es ja nur, wenn Ökonomie, Soziales und Ökologie zusammen gut aufgestellt sind.
00:17:21: Und das haben wir dadurch halt klar gespiegelt bekommen, dass das möglich ist, wenn man an den bestimmten Stellschrauben schraubt.
00:17:27: Und da nicht umsonst ist die Idee der CSRD ja aus der Finanzwirtschaft gekommen.
00:17:31: Also das spiegelt das auch wiederum im Umkehrschluss.
00:17:34: Genau.
00:17:35: Jetzt will ich natürlich das Stichwort Kreislaufwirtschaftsstrategie aufnehmen.
00:17:38: Dann sind wir nämlich hier beim Thema Zirkularität und Prax hat am Frühjahr am ersten Zirkutrack der Effizienzagentur zum Thema Textil auch teilgenommen.
00:17:48: Deswegen meine Frage an Sie, welche Ideen und Projekte sind daraus bisher entstanden?
00:17:52: Wir sind nach wie vor noch... Auf der Suche nach einem für uns aus allen Aspekten der Nachhaltigkeit sinnvollen Ansatz, das Thema Zirkularität in unser Unternehmen zu integrieren.
00:18:00: Wir müssen eben ganzheitlich denken und meiner Einschätzung nach gab es bisher immer nur Insellösungen.
00:18:06: Also auch ein Re-Soul der Artikel ist für mich eine Insellösung.
00:18:09: Klar, Second Hand und Repair sind natürlich unabhängig davon Lösungen der Zukunft.
00:18:15: Aber hier muss man natürlich auf der anderen Seite sehr sensibel darauf achten, wie sich diese Lösung gut in eine Markendienei integrieren lassen.
00:18:21: Und da sind wir zwar gedanklich auch dran, aber eben noch ziemlich am Anfang.
00:18:26: Ich habe wirklich die Hoffnung, dass eventuell über diesem Podcast, dessen Aufnahme ja daraus entstanden ist, wir gegebenenfalls in Austausch mit weiteren Stakeholders zu dem Thema kommen und dann die entsprechenden Ansätze dadurch entstehen könnten.
00:18:40: Nun
00:18:40: hatten sie ja gesagt, der Zirkotreck, vielleicht als erster Schritt, aber man muss das Ganze ganz zeitlich sehen.
00:18:46: Aber darüber hinaus haben sie ja durch den Zirkotreck auch Kontakt mit den Herrn Sittel bekommen.
00:18:50: Hennig, du warst ja vor Ort gewesen bei Prax.
00:18:53: Wie hast du es denn wahrgenommen?
00:18:54: Also vielleicht nochmal den Blick auf SIRCO selbst.
00:18:57: Natürlich ist das in erster Linie eine Vernetzungsveranstaltung.
00:19:00: Das ist uns bewusst, aber das ist für uns auch in der Wahrnehmung, wie das draußen läuft, für die Unternehmen eine ganz wichtige Komponente.
00:19:09: Dass wir miteinander ins Gespräch kommen und darüber, dass wir natürlich über Themen reden, die nicht zwangsläufig auch in dem SIRCO-Treck direkt bearbeitet werden mussten.
00:19:18: Ich hatte den Eindruck, dass die beiden Herren, die da waren, Frau Klieve-Meier aus ihrem Hause, da sehr aktiv fahren und da auch einiges mitgenommen haben und dass man auch über das eigene Geschäftsmodell vielleicht auch nochmal einen neuen Blickwinkel bekommt, neue Ideen, Gedanken bekommt.
00:19:33: Und dann kam eben diese Thematik Rissol auf und das war für mich in Anker zu sagen, okay, natürlich sind das Inseln.
00:19:40: Natürlich gibt es immer viele Inseln.
00:19:42: Auch andere Unternehmen versuchen in kleinen Inseln loszulegen, zu denken, zu arbeiten, Geld auch da reinzustecken.
00:19:50: haben aber alle den strategischen Ansatz, den Sie bei Praxie auch haben.
00:19:53: Das finde ich total wichtig, total richtig, dass die strategische Ausrichtung so ist.
00:19:58: Und dass man natürlich dann vielleicht ein paar mehr Inseln braucht, auch einen langen Atembrauch, vielleicht auch mehrere Jahre braucht und nicht mit so einer ersten kleinen Hosen-Aktivität, ich nenne es jetzt mal so ein bisschen flapsig, da direkt die Welt einreist, ist klar.
00:20:12: Aber ohne diese Information, ohne das, was man daraus an Daten, an Erfahrung schöpft, ohne dass man darüber dann auch über Kosten über Aufwände, über Preise reden kann.
00:20:22: Warum wird es teurer?
00:20:23: Wie können wir das kommunizieren?
00:20:24: Wie kann der Kunde die Kundin das dann verstehen?
00:20:27: Das gilt für mich, wie für jeden anderen draußen auch.
00:20:30: Egal ob Männlein oder Weiblein, wir haben alle Klamotten an und wir haben alle Interesse, immer mehr uns da Klarheit zu schaffen.
00:20:37: Wo ist die Differenzierbarkeit?
00:20:38: Und wo ist auch ein Kostenfaktor höher, durchaus im erträglichen Bereich möglich?
00:20:43: Und das ist für viele möglich.
00:20:45: Aber man weiß ja gar nicht, warum soll man denn da was kaufen?
00:20:48: Und wenn Sie sagen, dass Sie in der Kommunikation noch große Chancen und große Möglichkeiten sehen, da sind wir mit Sicherheit einer von vielen Partnern wie der Verband, der aktuell ganz viel macht.
00:21:00: Und da gibt es auch andere Partner, aber ich glaube, da können wir noch ganz viel bewegen.
00:21:04: Aber dazu brauchen wir Sie und dazu brauchen wir Ihre Erfahrungswert und brauchen die sehr konkret, damit wir nicht in die Idee kommen, dass es möglicherweise nur kleine Inseln am Ende geblieben sind.
00:21:18: Ich würde sagen, das Wichtige ist, glaube ich, dass man erst mal mit dieser ganzen Thematik startet.
00:21:23: Und ich denke, Praxis ist ein gutes Beispiel, dass Sie jetzt schon seit einigen Jahren versuchen, das haben wir jetzt gehört, in dem Bereich Nachhaltigkeit und Ausrichtung des Unternehmens und der Kommunikation zu wirken.
00:21:34: Aber eine Sache muss ich jetzt nochmal aufnehmen, die du gerade auch gesagt hast, da ging es nämlich sozusagen auch um Preis.
00:21:39: Nämlich am Ende müssen wir uns all die Frage stellen, es muss sich errechnen, auch für Sie als Unternehmen.
00:21:45: Und wie schwierig ist es denn, gerade auch für ein Unternehmen Nachhaltigkeit und Rentabilität unter einem Hut zu bringen, wenn man es mit Konkurrenten zum Beispiel aus China zu tun hat?
00:21:55: Hier ist es wirklich so, dass in Europa meines Erachtens die Politik gefragt ist.
00:21:58: Denn dieses reine Kartoffeln raus aus den Kartoffeln bei diesen überbürokratisierten regulatorischen Anforderungen ist dabei wirklich nicht förderlich.
00:22:07: Genau an dieser Stelle müssen europäische Unternehmen aktuell so viel mehr leisten, dass dies geopolitisch wirtschaftlich in keinem Verhältnis steht.
00:22:14: Und da komme ich zu meinem absoluten Lieblings-Hast-Thema.
00:22:17: Das sind nämlich Timo und Che-In.
00:22:19: Warum kriegen wir es nicht geschissen, sorry für das Wort, mit den entsprechenden Einvorzellen diese Flut von Müll nach Europa zu steuern, die übrigens das Thema Zirkularität blockieren?
00:22:29: Weil da ganz viel Mist drin ist, der nicht recyclingfähig ist und der unsere komplette Abfallwirtschaft gerade auf den Kopf stellt.
00:22:37: Das kam ja nicht nur einmal durch die Medien, regional wie überregional.
00:22:41: Andere, ich möchte jetzt gar keinen Namen nennen, schaffen es irgendwelche Harnbüchennenzölle auf irgendwas einfach rauszuhauen und wir kriegen das nicht in den Griff.
00:22:50: Das ist für mich erstmal der wichtigste Hebel, um das Ganze mal auf eine gesunde auch wirtschaftliche Basis zu stellen.
00:22:57: Jetzt muss ich noch mal in Richtung meines Kollegen gucken.
00:23:00: Henning, wir müssen Frau Klievermeyer, den sich hier natürlich recht geben, dass wir gerade in unsicherer Situationen leben, sowohl geopolitisch, also sie haben auf die Zölle von Herrn Trump gespielt, den können wir auch hier ruhig nennen.
00:23:14: Natürlich auch, wo Sie vollkommen recht haben, wir haben eine Überflutung der Märkte, ich sage mal, mit Billigwaren, wir sprechen gleich auch noch kurz über Fast Fashion und Queenwashing, die Thematiken.
00:23:25: Sind das angesichts der Herausforderung, auch den Willen, den Unternehmen hier haben, nachhaltiger zu werden, Problemen, die du auch in anderen Unternehmen und anderen Branchen wahrnimmst?
00:23:34: Ja, eindeutig, klar.
00:23:37: Aber es ist immer so die Frage, ob ich auf die Dinge schaue, die ich verändern kann, wo ich direkt vielleicht Einflussgrößen auch weiterhin habe, wo ich auch in Gemeinschaft, also entlang der Lieferkette, der Vorkette, in der Handels-, in der Kundenkette noch mehr machen kann, als ich es vielleicht getan habe, auch in der Zusammenarbeit mit dem Verband, weil wir wissen, aus vielen Wertschöpfungen, aus vielen CircoTracks, dass es nur gemeinsam geht.
00:24:01: Das ist ein ganz, ganz wichtiger Aspekt.
00:24:03: Und deswegen, mehr Leute, mehr Menschen zusammenkommen müssen, die auch durchaus da sind und die in die ähnlicher Weise denken, die nur auch an ihren Grenzen manchmal stehen.
00:24:12: Und diese Schnittstellen müssen wir finden und suchen und die dann zusammenzubringen, dann hat man mehr Wirkung.
00:24:18: Und dann braucht man eben Langlebigkeit ist nicht nur ein R-Thema oder eine R-Strategie, das ist auch da ein Thema, dass wir eine lange, lange Atem brauchen.
00:24:25: Wir hatten es schon mal angesprochen heute und dass es dann zu einer Veränderung kommen kann, weil es schon auch Aspekte gibt, den Produktpass habe ich genannt, andere Regelungen, die die Chance bieten, sich zu differenzieren und den Wettbewerb und die... Fast Fashion-Schiene, ich sag's mal so, dass er begriff ist ja bestens bekannt, die werden wir nicht über Bord schmeißen können.
00:24:48: Wir können nur durch Differenzierung und durch Klarheit und Transparenz und verbesserte Kommunikation Alleinstellungsmerkmale haben, weil das können die anderen so nicht.
00:24:57: Und dann müssen wir eben auch eine bisschen Hoffnung haben, die darf man nie vergessen und nie verlieren, dass immer mehr Kunden, und es werden ja mehr die letzten Jahre, in Sachen Nachhaltigkeit, in Sachen Zukunftsfähigkeit denken und sagen, es ist nicht damit getan... dass mein Schrank vor der Kleider ist, obwohl ich die kaum anziehe und ich mir jede Woche drei neue kaufe, sondern es ist daran wieder zu denken, wie das früher schon mal war, Wertigkeit, Qualität reinzuholen.
00:25:21: Und ich weiß von vielen, wie das jetzt heute schon tun.
00:25:25: Okay, wenn wir mal ja den Ballen, muss ich jetzt da nochmal an sie zurückspielen.
00:25:28: Gerade, was Langelebigkeit angeht und Mode, das hat ja oft in den letzten Jahrzehnten, glaube ich, schlecht zusammengepasst, weil die Ihre Kunden wollen ja immer was Neues haben, den neuesten Trend, die neueste Mode.
00:25:41: Ist das etwas, wo man sozusagen die eigenen Kunden noch mehr aufklären muss oder braucht man ein anderes Konsumverhalten insgesamt, wo sie als, ich sag mal, Produzent als natürlich auch der Handel dran arbeiten müssen?
00:25:54: Ja, ich glaube, da Kommunikation ist key.
00:25:57: Ich denke, dass das ganz wichtig ist, dass wir nicht aufhören, aufzuklären und dann halt auch da rüber uns zu differenzieren eben von Themen und Schälen.
00:26:06: und halt das noch mehr hervorzuheben und herauszustellen, was uns halt ausmacht.
00:26:11: So, ich meine damit meine ich jetzt nicht nur alleine Brax-Leine-Weber, sondern es gibt ja durchaus auch noch andere gute deutsche Marken, die vorbildlich agieren.
00:26:20: Also ich denke, da ist es auch wieder halt, wovon Herr Sill gerade gesprochen hat, in der Sache des Zusammenschlusses, dass man halt auf der Ebene einfach sich abhebt.
00:26:30: Das ist unsere Aufgabe und ich glaube, natürlich ist der Konsument auch mitgefragt.
00:26:37: Ich glaube, dass es halt wirklich in der gesamten Wertschöpfungskette gefragt ist.
00:26:42: Jeder muss halt seinen Teil dazu beitragen, um dass es eben sich verändern kann.
00:26:48: Also da ist jeder für verantwortlich.
00:26:49: Also wir als Hersteller und Kommunikator genauso wie halt die vorgelagerte Kette zum Teil und aber auch der Konsument mit.
00:26:57: Also ich sehe die Verantwortung wirklich auf mehreren Schultern verteilt.
00:27:00: Wir sind sicherlich ein großer Block in der Kette, weil wir auch viel Einfluss nehmen können, aber es liegt nicht nur allein in unseren Händen.
00:27:09: Und für und wieder politische Regulatorik ist schon auch grundsätzlich vom Ansatz wichtig.
00:27:17: Sie darf halt nur nicht zu überbordend sein und zu komplex und zu kompliziert, wie es gerne in Europa und vor allen Dingen in Deutschland gelebt wird.
00:27:23: Das ist halt... die Herausforderung, das auf einen Level zu bringen, der halt dann auch eben nicht mehr kostenintensiv oben drauf ist, sondern der dann halt im Endeffekt auch nur Gutes wirken kann.
00:27:35: Die haben es halt ein bisschen überreizt, auch wenn jetzt zurückgerudert wird.
00:27:38: Wenn ich den Punkt nochmal werden, das gerade schon kurz angesprochen, Kooperation, Sie hatten ja selbst aufgerufen, wenn man den Podcast hört, dass man gegebenenfalls sich da auch nochmal meldet.
00:27:46: Wie ist denn da bisher sozusagen der Austausch zwischen Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen, ich sag mal, in anderen Modeunternehmen Deutschlands?
00:27:54: Haben Sie da einen guten Austausch über diese Thematiken?
00:27:57: Sehen die es ähnlich wie Sie?
00:27:59: Ja, gut.
00:28:00: Also das ist tatsächlich so.
00:28:03: Wir haben halt diverse Brunchen, Austauschstreffs.
00:28:06: Letzte Woche war zum Beispiel der Textilwirtschafts Sustainability Summit, wo man die eine oder andere Person getroffen hat.
00:28:11: Da wird es eigentlich gespiegelt, dass es sehr ähnlich ist.
00:28:15: Natürlich hat jede Marke ihren eigenen USP, ihre eigene DNA und differenziert dann halt vielleicht eine oder andere Stelle anders wie wir es tun, aber so die grundsätzlichen Herausforderungen sind sehr, sehr ähnlich.
00:28:28: Und dennoch ist es halt auch so, dass Themo und Che-In, das ist eine politische Geschichte, die nehmen... Auch wenn es Ultra-Fast-Fashion-Anbieter sind, die nehmen schon auch Marktanteile weg.
00:28:41: Und das ist halt auch eine Sache, die muss halt eben politisch, aber auch von Konsumenten mit her gesteuert werden.
00:28:48: Das ist ein ganz, ganz kritisches Thema, finde ich.
00:28:50: Also schwierig, weil da geht es auch allen so ein bisschen so.
00:28:53: Nichtsdestotrotz sind natürlich logischerweise alle darauf bedacht, die Lösung und digitaler Produktpass hat Herr Sittel, glaube ich, gerade schon zwei, drei Mal erwähnt.
00:29:02: eins der Ansätze, aber auch das muss halt wirklich, glaube ich, von vielen, vielen Stellen auch von der Öffentlichkeit noch stärker kommuniziert werden.
00:29:09: Gar nicht nur von den Marken, sondern ich glaube, es braucht dann irgendwann auch einen wirklichen Weckruf, dass man darauf aufmerksam macht, dass es den jetzt gibt und dass man dadurch halt wirklich unterscheiden kann, auch als Konsument.
00:29:20: Ja,
00:29:20: Kommunikation ist Trumpf, können wir da, glaube ich, nur sagen.
00:29:23: Das haben wir an mehreren Stellen gesehen.
00:29:25: Jetzt gucken wir ein bisschen die Zukunft, Frau Gliwemeier.
00:29:29: In zehn Jahren, wo sehen Sie da etwa Prax, gerade in Bezug auf Zirkularität, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit?
00:29:36: Also ich sehe uns in zehn Jahren, das ist ganz spannend, als Vorbildunternehmen einer Branche, das es geschafft hat bei wirtschaftlicher Grundstabilität, die Themen der Kreislaufwirtschaft und darüber hinaus auch anderer nachhaltiger Themen ins Unternehmen zu verankern und eine Unternehmensstrategie zu leben, die anderen Mode marken und auch darüber hinaus vielleicht anderen Branchen als entsprechendes Vorbild dienen kann.
00:29:58: Und ich sehe in Kreislaufwirtschaft ein großes Innovationspotenzial und damit verbunden die Chance mit als eines der ersten konventionellen Unternehmen den Switch in ein zirkuläres Geschäftsmodell geschafft zu haben.
00:30:12: Für mich ist auch ganz klar, ohne Gesetzgebung und unabhängig davon, dass es die Themen der Zukunft sind, da unsere Ressourcen einfach endlich sind.
00:30:21: Das stimme ich Ihnen natürlich zu.
00:30:23: Wie wichtig ist denn bei dieser Entwicklung die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen wie der EFA, um das Thema Zirkularität in der Textilbranche voranzubringen?
00:30:33: Also das ist unabkömmlich.
00:30:35: Ich finde es sehr, sehr wichtig, weil Netzwerken und auch Innovationen können nur durch Zusammenschluss und im gemeinsamen Austausch entstehen und damit verbunden der Willen zur Weiterentwicklung.
00:30:45: Das geht nur übergreifend.
00:30:47: Deswegen finde ich das elementar wichtig und freue mich deswegen, dass wir heute so zusammengekommen sind.
00:30:52: Henning, zum Abschluss, wenn es um Zirkularität geht und wir haben jetzt gehört, es ist teilweise auch eine schwierige Aufgabe angesichts der aktuellen politischen regulatorischen Situation.
00:31:03: Was können Unternehmen denn tun, die jetzt starten wollen?
00:31:05: Unternehmen, die jetzt starten wollen, können mit uns ins Gespräch kommen.
00:31:09: Die können sich an einem Zirkotrack, der jetzt... in den nächsten Monaten, nächstes Jahr auch schon festlegt, also an Terminen sich beteiligen, ob das Branchen Tracks sind, ob das überregionale oder auch regionale Bezüge sind.
00:31:22: Also da kann man, egal aus welcher Branche, aus welchem Bereich man aktiv ist, sich da gerne an uns wenden.
00:31:28: Und dann sprechen wir erst mal darüber, wie sieht das aus, auch mit dem zeitlichen Aufwand.
00:31:32: Und dann ist eben das Thema, welche eigenen strategischen Vorstellungen schon da sind, welche Ideen da sind, dann in die Umsetzung zu bringen.
00:31:40: Und das können wir nur empfehlen, weil das einfach mit der Weile nach fünf Jahren CircoTracks in Nordrhein-Westfalen ein sehr bewährtes Modell geworden ist.
00:31:49: Gut,
00:31:49: dann würde ich einfach sagen, halten wir fest, Kommunikation ist ganz, ganz wichtig.
00:31:55: Der Austausch sollte auf jeden Fall vertieft werden für die Unternehmen, die draußen die Zuhörungen immer auf uns zukommen.
00:32:02: Herr Sittl, können Sie auch anrufen?
00:32:04: Das ist überhaupt kein Problem, weil wir müssen erst mal ins Gespräch kommen über die Themen, dafür sensibilisieren und dann gucken, wie man in dem Bereich durchstarten kann.
00:32:13: Frau Kliefer-Meier und Henning, vielen Dank für das Gespräch und die Einblick in das Thema ressourcenschonende und zirkuläre Textilwirtschaft.
00:32:20: Und Ihnen vielen Dank fürs Zuhören.
00:32:22: Wir freuen uns, Sie bei der nächsten Folge von Ressourcenschonen zirkulär Wirtschaften wieder begrüßt zu dürfen.
00:32:27: Bis dahin, lassen Sie uns gemeinsam ressourcenschonende Handeln.
00:32:31: Vielen Dank.
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